Von Stephanie Richter | Senior Associate | Taylor Wessing Partnerschaftsgesellschaft mbB
Mit der Datenschutz-Grundverordnung („DSGVO“) hat die EU einen Grundstein für den Schutz personenbezogener Daten gelegt. Seit Mai 2018 gilt die DSGVO international als Vorbild für moderne Datenschutzgesetzgebung. Doch während der digitale Wandel weiter voranschreitet, hat der europäische Gesetzgeber seine digitale Agenda mit neuen Regelwerken wie z.B. dem Data Act („DA“), dem AI Act (KI-Verordnung) und dem Cyber Resilience Act („CRA“) ergänzt. Diese Initiativen sollen Innovation im Binnenmarkt fördern, digitale Souveränität sichern und neue Technologien (wie Künstliche Intelligenz) regulieren. Was zunächst nach einem stimmigen Gesamtkonzept klingt, erweist sich in der Praxis jedoch als Regulierungsdschungel mit widersprüchlichen Anforderungen. Das daraus resultierende Spannungsverhältnis zwischen DSGVO und neuen Digitalgesetzen, lösen letztere nur bedingt. Für den Fall eines parallel eröffneten Anwendungsbereichs sehen die Digitalgesetze vor, dass die DSGVO „unberührt“ bleibt. Konkrete Kollisionsregelungen fehlen jedoch. Es stellt sich also die Frage, welche Konflikte in der Praxis konkret entstehen und wie diese aufgelöst werden können.
Der DA verfolgt ein zentrales Ziel: Die faire Datennutzung und -verteilung im Binnenmarkt. So haben Nutzer vernetzter Produkte (IoT) das Recht auf Zugang zu den durch diese Produkte generierten Daten. Der Dateninhaber ist verpflichtet, die Daten entweder direkt (Art. 3 Abs. 1 DA) oder auf Verlangen des Nutzers (Art. 4 Abs. 1 DA) bereitzustellen. Darüber hinaus kann der Nutzer verlangen, dass die Daten an einen Dritten – den sogenannten Datenempfänger – weitergegeben werden (Art. 5 Abs. 1 DA).
Der AI Act ist das zentrale Instrument der EU, um KI sicher, vertrauenswürdig und grundrechtskonform zu regulieren. Insbesondere Hochrisiko-KI-Systeme, etwa im Gesundheitsbereich, unterliegen strengen Pflichten zu Datenqualität, Transparenz und Risikoüberwachung.
Mit dem CRA will die EU die IT-Sicherheit digitaler Produkte (IoT) verbessern. Hersteller sind verpflichtet, Sicherheitsupdates bereitzustellen, Vorfälle zu melden und ihre Produkte während des gesamten Lebenszyklus resilient zu halten.
Der Vortrag soll den Einfluss der neuen EU-Digitalgesetze auf die DSGVO bzw. bestehende Datenschutzprozesse im Unternehmen näher beleuchten. Die Teilnehmer erhalten einen theoretischen Einblick in einzelne Kollisionspunkte der Rechtsakte. Daneben sollen die Teilnehmer praktische Hinweise für eine Implementierung der EU-Digitalgesetzakte im Einklang mit dem Datenschutz erhalten.







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