23. August 2024, von Kai Zenner
In einer Welt, die zunehmend von künstlicher Intelligenz (KI) geprägt ist, hat die EU-Kommission den AI Act initiiert, um einen klaren rechtlichen Rahmen zu schaffen. Dieser Rahmen soll nicht nur Innovation fördern, sondern auch hohe Standards für Gesundheit, Sicherheit und Grundrechte gewährleisten.
Die rasante Entwicklung von KI-Technologien bringt immense Vorteile, aber auch Risiken mit sich. Viele Ängste basieren auf Science-Fiction-Szenarien, doch in der Realität bleiben KI-Systeme weitgehend unter menschlicher Kontrolle. Der AI Act zielt darauf ab, das Potenzial der KI zu nutzen, während er gleichzeitig Risiken minimiert und Grundrechte schützt. Dies bedeutet, dass innovative Technologien gefördert werden, während gleichzeitig strenge Auflagen für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger eingeführt werden.
Der AI Act kategorisiert KI-Systeme nach ihrem Risiko:
Die Entstehung des AI Acts ist ein komplexer Prozess, der mehrere Phasen durchläuft, von der Erstellung politischer Leitlinien über öffentliche Konsultationen bis hin zur finalen Gesetzgebung und deren Durchsetzung. Dieser Zyklus erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den EU-Institutionen und den Mitgliedstaaten.
Die EU hat sich verpflichtet, qualitativ hochwertige Gesetze zu schaffen. Integrierte Leitlinien für eine bessere Regulierung und die Einbeziehung von Interessengruppen sind entscheidend, um den AI Act effektiv und praxisnah zu gestalten. Dies bedeutet, dass verschiedene Akteure – von Technologieexperten bis hin zu Bürgerrechtsorganisationen – an der Ausarbeitung und Bewertung des Gesetzes beteiligt werden. Diese breite Beteiligung soll sicherstellen, dass das Gesetz realitätsnah ist und sowohl die Innovationsförderung als auch den Schutz der Bürger im Blick behält.
Die EU strebt an, ein globaler Führer im Bereich KI zu werden, steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Nach dem Brexit hat die EU in vielen Kategorien gegenüber den USA und China an Boden verloren.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den general-purpose AI (GPAI) Modellen, die als essentielle Bausteine in vielen Anwendungsbereichen dienen. Hier sind zusätzliche Verpflichtungen notwendig, um ihre sichere und verständliche Integration in spezifische KI-Systeme zu gewährleisten. GPAI-Modelle, wie die von großen Tech-Unternehmen entwickelten, erfordern klare Regelungen, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll genutzt werden und keine unvorhergesehenen Risiken bergen.
Die USA und China verfolgen unterschiedliche Ansätze in der KI-Entwicklung. Während die USA stark auf private Innovationen setzen, betrachtet China KI als Schlüsselfaktor im globalen Technologiewettlauf. Die EU hingegen strebt an, ihre eigenen Werte und Prinzipien in der KI-Regulierung zu wahren und globale Standards zu setzen.
Die Implementierung des AI Acts erfordert kontinuierliche Anpassungen und internationale Kooperationen, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu sichern und gleichzeitig hohe ethische Standards zu halten. Dies bedeutet, dass die EU eng mit internationalen Partnern zusammenarbeitet, um gemeinsame Standards zu entwickeln und sicherzustellen, dass KI-Technologien global verantwortungsvoll eingesetzt werden.
Die Einführung des AI Acts ist ein entscheidender Schritt, um die digitale Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken und gleichzeitig den Schutz der Grundrechte zu gewährleisten. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen, die sich aus einer gut regulierten KI-Landschaft ergeben, sind immens. Erleben Sie hautnah, wie die Zukunft der KI gestaltet wird und welche Rolle Sie dabei spielen können. Nehmen Sie an unserer Tagung teil, diskutieren Sie mit Experten und gestalten Sie die digitale Zukunft der EU mit. Buchen Sie jetzt Ihren Platz und seien Sie Teil dieser wichtigen Debatte!
Head of Office & Digital Policy Adviser
Kai Zenner ist Büroleiter und Digitalpolitikberater des Europaabgeordneten Axel Voss (Fraktion der Europäischen Volkspartei) im Europäischen Parlament. Er beschreibt sich selbst als digitalen Enthusiasten und konzentriert sich auf KI, Daten und den digitalen Wandel der EU. Derzeit ist er an den politischen Verhandlungen zum KI-Gesetz, zur KI-Haftungsrichtlinie, zur Datenschutzverordnung und zur DSGVO-Revision beteiligt.
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